Professor Thomas F. Meyer wird Seniorprofessor an der Medizinischen Fakultät der CAU

Renommierter Infektiologe gründet in Kiel neue Forschungsgruppe „Infektionsonkologie“

Professor Dr. Thomas F. Meyer wird neuer Seniorprofessor an der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). CAU-Vizepräsidentin für Forschung Prof. Karin Schwarz überreichte am Dienstag, den 1. September 2020, gemeinsam mit dem Dekan der Medizinischen Fakultät Prof. Joachim Thiery und dem PMI-Sprecher Prof. Stefan Schreiber dem international renommierten Infektiologen und Krebsforscher die Ernennungsurkunde. Mit der auf fünf Jahre befristeten Seniorprofessur werden ausgewählte, herausragende Persönlichkeiten mit national und international beachteten Forschungs- oder besonderen Lehrleistungen geehrt. Meyer war zuletzt Direktor der Abteilung Molekulare Biologie am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin und wird nun am Institut für Klinische Molekularbiologie (IKMB) der CAU und des UKSH eine neue Arbeitsgruppe mit dem Schwerpunkt „Infektionsonkologie“ gründen und sich mit seiner Forschung im Exzellenzcluster „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) einbringen.

Meyers wissenschaftliche Schwerpunkte liegen in der Erforschung der molekularen Mechanismen bakterieller und viraler Infektionen, der besonderen Bedeutung von Wirtszellen im Verlauf einer Infektion, der Entwicklung oraler Lebendimpfstoffe und des Konzepts der „wirtsgerichteten Therapie“ wie auch dem Verständnis der Rolle bakterieller Krankheitserreger bei der Krebsentstehung. Viele der Entdeckungen aus Meyers Labor fanden mittlerweile Einzug in Standardlehrbücher. Meyer ist der diesjährige Preisträger der Robert-Koch-Medaille in Gold, eine der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnungen auf dem Gebiet der Infektionsmedizin. Die Robert-Koch-Preisträgerinnen und -Preisträger genießen hohe internationale Wertschätzung. Mehrere von ihnen sind später mit dem Nobel-Preis ausgezeichnet worden. Mit einer jüngst an ihn vergebenen Förderung des European Research Councils (ERC Advanced Grant) wird Meyer seine zukunftsweisende Forschung zur Rolle von Infektionen bei der Krebsentstehung des Menschen in den kommenden Jahren in Kiel fortführen können.

Thomas F. Meyer studierte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Biologie. Dort promovierte er 1979 mit Auszeichnung (‚summa cum laude‘) zum Doktor der Naturwissenschaften. Im Jahr 1980 zog es ihn als Postdoc zum Cold Spring Harbor Laboratory New York, wo er gemeinsam mit Magdalena So ein neues Vorhaben zur Erforschung der molekularen Mechanismen der antigenen Variation bakterieller Oberflächenproteine initiierte. Diese viel beachtete Arbeit setzte er 1981 am Public Health Research Institute of New York City und danach ab 1982 am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung fort. Im Jahr 1983 übernahm Meyer eine Position als Gruppenleiter am neu gegründeten Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH) und wurde 1985 als Forschungsgruppenleiter an das Max-Planck-Institut für Biologie in Tübingen berufen. Im Jahr 1990 nahm er den Ruf zum Direktor der selbstständigen Abteilung für Infektionsbiologie am MPI für Biologie in Tübingen an, die er bis in das Jahr 2000 leitete. 1994 beteiligte er sich als Direktor der Abteilung Molekulare Biologie an der Gründung des MPI für Infektionsbiologie in Berlin. Seit 1989 bzw. 2003 engagiert er sich u.a. als gewähltes Mitglied der Europäischen Organisation für Molekularbiologie (EMBO) und der Deutschen Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

Gruppenfoto
© J. Haacks, Uni Kiel.

Die CAU-Vizepräsidentin für Forschung Prof. Karin Schwarz (2. v.l.) gratulierte Prof. Thomas F. Meyer (2. von rechts) zu seinem Start als Seniorprofessor, gemeinsam mit dem Dekan der Medizinischen Fakultät Prof. Joachim Thiery (rechts im Bild) und PMI-Sprecher Prof. Stefan Schreiber (links im Bild).

 

Professor mit Urkunde
© J. Haacks, Uni Kiel

Der renommierte Infektiologe Professor Thomas F. Meyer wird neuer Seniorprofessor an der Medizinischen Fakultät der CAU.

Frederike Buhse
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Über den Exzellencluster PMI

Der Exzellenzcluster „Präzisionsmedizin für chronische Entzündungserkrankungen/Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) wird von 2019 bis 2025 durch die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert (ExStra). Er folgt auf den Cluster Entzündungsforschung „Inflammation at Interfaces“, der bereits in zwei Förderperioden der Exzellenzinitiative (2007-2018) erfolgreich war. An dem neuen Verbund sind rund 300 Mitglieder in acht Trägereinrichtungen an vier Standorten beteiligt: Kiel (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Muthesius Kunsthochschule, Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) und Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik), Lübeck (Universität zu Lübeck, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein), Plön (Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie) und Borstel (Forschungszentrum Borstel - Leibniz Lungenzentrum).

Ziel ist es, die vielfältigen Forschungsansätze zu chronisch entzündlichen Erkrankungen von Barriereorganen in ihrer Interdisziplinarität verstärkt in die Krankenversorgung zu übertragen und die Erfüllung bisher unbefriedigter Bedürfnisse von Erkrankten voranzutreiben. Drei Punkte sind im Zusammenhang mit einer erfolgreichen Behandlung wichtig und stehen daher im Zentrum der Forschung von PMI: die Früherkennung von chronisch entzündlichen Krankheiten, die Vorhersage von Krankheitsverlauf und Komplikationen und die Vorhersage des individuellen Therapieansprechens.

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