CD-5: Auf regulatorische Zellen gerichtete Therapie mit niedrigdosiertem IL-2
Koordinator*innen: J. Humrich (UzL), G. Riemekasten (UzL), S. Weidinger (CAU)
In CD-5 wird mittels einer randomisierten, placebo-kontrollierten, klinischen „proof-of concept“ Studie (Phase 2a) die Sicherheit und Wirksamkeit einer niedrig-dosierten Therapie mit dem Zytokin Interleukin-2 (IL-2) bei fünf unterschiedlichen chronischen Entzündungserkrankungen aus dem Bereich der Dermatologie (Atopische Dermatitis, Pemphigus vulgaris, Schleimhaut-Pemphigoid), der Gastroenterologie (Colitis ulcerosa) und der Rheumatologie (Polymyositis/Dermatomyositis) überprüft. Die klinische Studie wird in Kooperation mit den RTFs von einem umfangreichen wissenschaftlichen Programm begleitet mit dem Ziel, neue Einblicke in die Pathomechanismen dieser Erkrankungen sowie die Wirkungsweise einer niedrig-dosierten IL-2 Therapie zu erlangen.
Worauf baut die Arbeit des Forschungsbereichs auf?
Eine niedrig-dosierte IL-2 Therapie bewirkt die selektive Vermehrung von so genannten regulatorischen T-Zellen (Treg), deren Aufgabe es ist, überschießende Immunantworten zu unterdrücken und entzündliche Prozesse zu kontrollieren, wodurch es zu einer Linderung klinischer Symptome bei entzündlichen und immunologisch bedingten Erkrankungen kommen kann. In ersten, teils von Clustermitgliedern durchgeführten, klinischen Studien der Phasen 1 und 2 konnten die Sicherheit und sehr gute Verträglichkeit einer niedrig-dosierten IL-2 Therapie bei Patient*innen mit unterschiedlichen entzündlichen und immunologischen Erkrankungen, wie beispielsweise dem Systemischen Lupus erythematodes (SLE), belegt und erste Hinweise auf die klinische Wirksamkeit dieser Therapie erhalten werden.
Was sind die wichtigsten Forschungsziele?
Hauptziel dieser klinischen Studie ist es, unter Verwendung eines einheitlichen Master-Protokolls, die Sicherheit und Wirksamkeit einer niedrig-dosierten IL-2 Therapie bei Patient*innen mit unterschiedlichen chronischen Entzündungserkrankungen zu prüfen und untereinander zu vergleichen, um die wissenschaftliche Grundlage für umfassendere Studien zu schaffen (sogenanntes „disease-finding basket trial“). Die wissenschaftlichen Begleituntersuchungen umfassen neben detaillierten Analysen von Treg Subpopulationen umfangreiche Untersuchungen von relevanten Immunzellen, Zytokinen und intrazellulären Signalwegen, wodurch entscheidende Einblicke sowohl in allgemeine als auch in krankheitsspezifische Wirkungsmechanismen der Therapie gewonnen werden sollen. Zusätzlich sollen geeignete Biomarker für das Therapieansprechen und für Verlaufskontrollen identifiziert sowie komplexe Modelle entwickelt werden, die ein individuelles Therapieansprechen vorhersagen können.
Was zeichnet den Forschungsbereich aus?
Das Konzept der niedrig-dosierten IL-2 Therapie wurde von beteiligten Wissenschaftler*innen des CD-5 von der prä-klinischen Forschung im Tiermodel bis zur klinischen Anwendung entwickelt. Es besteht eine weltweit anerkannte und deutschlandweit führende Expertise auf dem Gebiet der IL-2 Therapie bei chronischen Entzündungserkrankungen. Die klinische Einführung der IL-2 Therapie kann daher als ein Paradebeispiel für einen erfolgreichen „bench-to-bedside“ Ansatz innerhalb der translationalen Immunologie und Medizin angesehen werden.
Was ist der Beitrag des Forschungsbereichs zu einer Präzisionsmedizin für chronische Entzündungserkrankungen?
Eine niedrig-dosierte IL-2 Therapie und die damit verbundene Stärkung und Rekonstitution immunologischer Toleranzmechanismen greift direkt in die Immunpathogenese vieler chronischer Entzündungserkrankungen ein und stellt daher einen vielversprechenden, nebenwirkungsarmen und selektiven biologischen Therapie-Ansatz mit einem einzigartigen und physiologischen Wirkmechanismus dar. Die Etablierung eines solchen zielgerichteten Therapieansatzes wäre ein bedeutender Fortschritt in der Behandlung zahlreicher chronischer Entzündungserkrankungen, für die gegenwärtig keine spezifischen bzw. nur unzureichend wirksame Therapieoptionen existieren.
Zusammenarbeit mit anderen Forschungsbereichen im Cluster
In Zusammenarbeit mit RTF I, RTF VI, TI-2 und TI-4 sind detaillierte phänotypische Analysen der Treg Subpopulationen einschließlich der Antigen-Spezifität, des TCR-Repertoires und epigenetischer Veränderungen vorgesehen. Die Identifikation von Biomarkern und Entwicklung von Modellen für das Therapieansprechen wird von RTF VIII mittels integrierter Analysen des Proteoms, Transkriptoms, Epigenoms und Metaboloms unterstützt.
Mitglieder
Prof. Dr. med. Konrad Aden
Vollmitglied
UKSH Campus Kiel
Klinik für Innere Medizin I
PD Dr. rer. nat. Reza Akbarzadeh
Assoziiertes Mitglied
UKSH Campus Lübeck
Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie
Prof. Dr. med. Thomas Bahmer
Vollmitglied
UKSH Campus Kiel
Klinik für Innere Medizin I
PD Dr. med. Nina van Beek
Assoziiertes Mitglied
UKSH Campus Lübeck
Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie
PD Dr. Katja Bieber
Assoziiertes Mitglied
UKSH Campus Lübeck
LIED - Lübecker Institut für Experimentelle Dermatologie
Prof. Dr. Hauke Busch
Vollmitglied
UKSH Campus Lübeck
LIED - Lübecker Institut für Experimentelle Dermatologie
System Biology of Inflammatory Diseases
Prof. Dr. Marc Ehlers
Vollmitglied
UKSH Campus Lübeck
Institut für Ernährungsmedizin
Immunologie und Glykoanalytik
M.Sc. Melina Fonfara
Assoziiertes Mitglied
UKSH Campus Kiel
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
AG Prof. Emmert
Dr. Hanna Graßhoff
Assoziiertes Mitglied
UKSH Campus Lübeck
Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie
AG Prof. Riemekasten
M.Sc. Jan Hartmann
Assoziiertes Mitglied
UKSH Campus Kiel
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
AG Prof. Weidinger
Dr. rer. nat. Matthias Hübenthal
Assoziiertes Mitglied
UKSH Campus Kiel
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
AG Prof. Weidinger
PD Dr. med. Jens Humrich
Vollmitglied
UKSH Campus Lübeck
Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie
Prof. Dr. Christoph Kaleta
Vollmitglied
UKSH Campus Kiel
Institut für Experimentelle Medizin
c/o Transfusionsmedizin
Prof. Dr. Jörg Köhl
Vollmitglied
Universität zu Lübeck
Institut für Systemische Entzündungsforschung
Prof. Dr. Inke König
Vollmitglied
Universität zu Lübeck
Institut für Medizinische Biometrie und Statistik
Prof. Dr. Tanja Lange
Vollmitglied
UKSH Campus Lübeck
Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie
Prof. Dr. Ralf Ludwig
Vollmitglied
UKSH Campus Lübeck
LIED - Lübecker Institut für Experimentelle Dermatologie
Model Systems of Inflammatory Skin Diseases
Prof. Dr. Rudolf Manz
Vollmitglied
Universität zu Lübeck
Institut für Systemische Entzündungsforschung
Prof. Dr. Klaus F. Rabe
Vollmitglied
LungenClinic Grosshansdorf
Abtl. Pneumologie
Prof. Dr. Gabriela Riemekasten
Vollmitglied
UKSH Campus Lübeck
Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie
Prof. Dr. Christian Sadik
Vollmitglied
UKSH Campus Lübeck
Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie
Angeborene Immunität
M. Sc. Nicole Sander, geb. Boraczynski
Assoziiertes Mitglied
UKSH Campus Kiel
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
AG Prof. Weidinger
Prof. Dr. rer. nat. Alexander Scheffold
Vollmitglied
UKSH Campus Kiel
Institut für Immunologie
Prof. Dr. Dr. Enno Schmidt
Vollmitglied
UKSH Campus Lübeck
LIED - Lübecker Institut für Experimentelle Dermatologie
Translational Research
Prof. Dr. med. Stefan Schreiber
Sprecher
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Institut für Klinische Molekularbiologie
M. Sc. Rashmi Tandon
Assoziiertes Mitglied
UKSH Campus Kiel
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
AG Prof. Weidinger
Prof. Dr. Diamant Thaçi
Vollmitglied
UKSH Campus Lübeck
Exzellenzzentrum Entzündungsmedizin
Prof. Dr. Stephan Weidinger
Vollmitglied
UKSH Campus Kiel
Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Dr. rer. nat. Henner Zirpel
Assoziiertes Mitglied
UKSH Campus Lübeck
Institut für Entzündungsmedizin
AG Prof. Thaçi