Forschungsgruppe „miTarget“ an der Kieler Universität geht in zweite Förderphase

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Forschungsgruppe „miTarget: Das Mikrobiom als therapeutisches Target bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen“ für weitere vier Jahre.

Die Forschungsgruppe „miTarget“ erforscht bereits seit 2020 die Rolle des Darmmikrobioms bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Koordinator und Sprecher des Konsortiums ist Professor Andre Franke, Direktor des Instituts für Klinische Molekularbiologie (IKBM) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, und Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI). Die DFG hat nun bekannt gegeben, dass sie das Forschungsprojekt für weitere vier Jahre mit insgesamt knapp 6,1 Millionen Euro fördern wird. Beteiligt sind in der zweiten Förderphase überwiegend Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IKMB und des Instituts für Experimentelle Medizin, sowie des Max-Planck-Instituts in Plön und des Helmholtz Zentrums München.

Eine wichtige Rolle bei der Entstehung und dem Fortschreiten von CED spielt das Darmmikrobiom, also die Summe aller im Darm lebenden Mikroben. So ist die Zusammensetzung des Darmmikrobioms bei CED-Patientinnen und Patienten anders als bei Gesunden. Die Diversität, also die Vielfalt der Mikroben, ist bei ihnen im Vergleich verringert. Auch die Zusammensetzung von Stoffwechselprodukten, die diese Mikroorganismen herstellen oder weiterverarbeiten, ist verändert. Im Rahmen des miTarget-Konsortiums analysieren die Forschenden diese Veränderungen genauer und suchen nach bestimmten Mustern in diesen Veränderungen, die spezifisch für die Entstehung der chronischen Darmentzündungen sind und als Biomarker dienen könnten. Nach einer sehr erfolgreichen ersten Förderphase startet „miTarget“ nun mit weiteren innovativen Projekten , die an die Erfolge aus den ersten vier Jahren anknüpfen. In der zweiten Phase stehen die mechanistische Untermauerung der bisherigen Befunde sowie deren Translation in die Klinik im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten.

DFG-Forschungsgruppen gehören mit zu den bedeutendsten Förderprogrammen der DFG und ermöglichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sich aktuellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren.

Wissenschaftlicher Kontakt:

Professor Andre Franke
Institut für Klinische Molekularbiologie (IKMB), CAU, UKSH
Medizinische Fakultät, CAU
0431-500 15110
a.franke@ikmb.uni-kiel.de

Gruppenfoto
© Soul Picture, Uni Kiel

Rund 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler trafen sich 2023 beim Internationalen Symposium der DFG Forschungsgruppe miTarget in Kiel.

Über den Exzellencluster PMI

Der Exzellenzcluster „Präzisionsmedizin für chronische Entzündungserkrankungen/Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) wird von 2019 bis 2025 durch die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert (ExStra). Er folgt auf den Cluster Entzündungsforschung „Inflammation at Interfaces“, der bereits in zwei Förderperioden der Exzellenzinitiative (2007-2018) erfolgreich war. An dem neuen Verbund sind rund 300 Mitglieder in acht Trägereinrichtungen an vier Standorten beteiligt: Kiel (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Muthesius Kunsthochschule, Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) und Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik), Lübeck (Universität zu Lübeck, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein), Plön (Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie) und Borstel (Forschungszentrum Borstel - Leibniz Lungenzentrum).

Ziel ist es, die vielfältigen Forschungsansätze zu chronisch entzündlichen Erkrankungen von Barriereorganen in ihrer Interdisziplinarität verstärkt in die Krankenversorgung zu übertragen und die Erfüllung bisher unbefriedigter Bedürfnisse von Erkrankten voranzutreiben. Drei Punkte sind im Zusammenhang mit einer erfolgreichen Behandlung wichtig und stehen daher im Zentrum der Forschung von PMI: die Früherkennung von chronisch entzündlichen Krankheiten, die Vorhersage von Krankheitsverlauf und Komplikationen und die Vorhersage des individuellen Therapieansprechens.

Pressekontakt:

Frederike Buhse
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Exzellenzcluster PMI

Exzellenzcluster „Präzisionsmedizin für chronische Entzündungserkrankungen“
Wissenschaftliche Geschäftsstelle
Leitung: Dr. habil. Susanne Holstein
Christian-Albrechts-Platz 4, D-24118 Kiel
Sonja Petermann
0431/880-4850. Telefax: 0431/880-4894
spetermann@uv.uni-kiel.de
Twitter: PMI @medinflame