Die Clinician Scientist Programme Schleswig-Holsteins unter einem Dach

Die „Detlef Zillikens Clinician Scientist Academy“ unter PHSH soll für eine gemeinsame Identität und einen starken Auftritt beim Wettbewerb um die besten forschenden Ärztinnen und Ärzte sorgen.

Forschende Ärztinnen und Ärzte sind deutschlandweit gefragt und für die klinische Forschung unabdingbar. In den vergangenen Jahren haben – auch auf Initiative des Exzellenzclusters „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) - die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und die Universität zu Lübeck (UzL) gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) mehrere „Clinician Scientist“-Programme ins Leben gerufen. Diese geben jungen Ärztinnen und Ärzten die Möglichkeit, während ihrer Facharztausbildung wissenschaftlich zu arbeiten, indem sie den Ärztinnen und Ärzten Freiraum für die Forschung verschaffen. Gleichzeitig sichern die Programme die klinische und wissenschaftliche Qualifizierung.

Die Programme sind in der landesübergreifenden PHSH Clinician Scientist Academy unter dem Dach von Precision Health in Schleswig-Holstein (PHSH) gebündelt, einer gemeinsamen Einrichtung von CAU, UzL und UKSH. In einem Festakt am Mittwoch, den 4.10., wurde die Academy zu Ehren von Prof. Detlef Zillikens (1958-2022) zur „Detlef Zillikens Clinician Scientist Academy“ umbenannt. Zillikens, ehemaliger Professor der UzL und Gründungsmitglied des Exzellenzclusters PMI, lag im besonderem Maße die Förderung des wissenschaftlich-klinischen Nachwuchses am Herzen und er war maßgeblicher Impulsgeber für die Clinician Scientist Programme in Schleswig-Holstein.

„Die landesübergreifende Detlef Zillikens Clinician Scientist Academy von PHSH steht für die gemeinsame Identität in der Universitätsmedizin in Schleswig-Holstein und für einen starken Auftritt im Wettbewerb um die besten forschenden Ärztinnen und Ärzte“, betonte Prof. Philip Rosenstiel, Sprecher von PHSH, beim Festakt. Zu den Aufgaben der Academy gehören unter anderem eine standortübergreifende Qualitätssicherung sowie die Koordination übergreifender Weiterbildungselemente und gemeinsamer Aktivitäten der aktiven Clinician Scientists.

Prof. Gabriele Gillessen-Kaesbach, Präsidentin UzL: „Detlef Zillikens war nicht nur ein begnadeter Wissenschaftler, sondern hat sich ganz besonders für die Einführung, den Aufbau und die Weiterentwicklung der Clinician Scientist Programme in Schleswig-Holstein eingesetzt und somit vielen jungen Mediziner*innen diese spannende Karriereoption eröffnet.“

Prof. Simone Fulda, Präsidentin CAU: „Mit der Detlef Zillikens Clinician Scientist Academy möchten wir in PHSH die besten forschenden Ärztinnen und Ärzte für Schleswig-Holstein gewinnen und fördern, indem wir ihnen einen exzellenten und von einer gemeinsamen Identität getragenen Rahmen bieten.“

Prof. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender (CEO) UKSH: „Die Arbeit am Übertrag von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Klinik und vice versa ist Kern der Arbeit eines Universitätsklinikums und das besondere Markenzeichen der Clinician Scientists auf allen Karrierestufen. Für unsere mehr als 90 Clinician Scientists, die sich in 14 medizinischen Fachgebieten weiterbilden und dort zugleich forschen, schaffen wir in der Detlef Zillikens Clinician Scientist Academy den zweitgrößten Hub von Clinician Scientists Deutschlands – ein Turbo für Exzellenz im UKSH!“

Friederike Kampschulte, Leiterin der Abteilung Forschung Innovation und Hochschulmedizin im Forschungsministerium: „Optimale Möglichkeiten für unsere Nachwuchskräfte in der Hochschulmedizin Schleswig-Holsteins zu schaffen, den anspruchsvollen Weg eines Clinician Scientists gehen zu können - zum Wohle von uns allen, der Bevölkerung – dafür steht die Detlef Zillikens Clinician Scientist Akademie Schleswig-Holstein. Es wird unser aller Aufgabe sein, diesen Weg weiterzuverfolgen.“

Prof. Stefan Schreiber Sprecher des Exzellenzclusters PMI: „Detlef Zillikens hat sich nicht nur in außerordentlichem Maße für den wissenschaftlichen Nachwuchs eingesetzt, er hat auch das erste Clinician Scientist Programm mit einem Curriculum geschaffen, das vorab mit der Ärztekammer durch ihn abgestimmt worden ist. Dieses Curriculum garantiert den jungen Clinician Scientists eine klare ausgewogene wissenschaftliche und klinische Ausbildung, und schafft außerdem Sicherheit für beide Seiten wie diese verzahnte Ausbildung abläuft und dabei eine hohe Qualität auf beiden Seiten erreicht wird.“

Die Clinician Scientist Programme in Schleswig-Holstein:

Kiel:
Clinician Scientist-Programm (fächerübergreifend) der Medizinischen Fakultät der CAU
Clinician Scientist-Programm in Evolutionärer Medizin (CSEM)
Clinician Scientist-Programm Darm-Hirn-Achse des Else Kröner-Forschungskollegs
Clinician Scientist-Programm des Exzellenzclusters PMI
Clinician Scientist-Programm der Klinischen Forschergruppe CATCH ALL (KFO 5010)

Lübeck:
Clinician Scientist Programm des Exzellenzclusters PMI
Clinician Scientist Programm Connecting Brain, Metabolism and Inflammation
Clinician Scientist Programm der Research Training Group 2633
Clinician Scientist Programm des Sonderforschungsbereichs 1526 (PANTAU)
Clinician Scientist Programm des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislaufforschung e.V.

Über PHSH:

Precision Health in Schleswig-Holstein ist eine Governancestruktur direkt an der Grenzfläche zwischen dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und der Universität zu Lübeck (UzL) zur Stärkung klinisch-translationaler Forschungsprojekte der Präzisionsmedizin. PHSH hat drei Kernaufgaben zur nachhaltigen Stärkung des Standortes Schleswig-Holstein: Strukturierte Nachwuchsprogramme in der klinischen Forschung, Strategische Personalentwicklung durch das SH Exzellenz-Chair Programm und Infrastrukturmaßnahmen am UKSH.

Gruppenfoto von fünf Männern
© C. Wese, Uni Kiel

Festakt zur Umbenennung der „Detlef Zillikens Clinician Scientist Academy“. v.l.: Dr. Carsten Leffmann, Ärztlicher Geschäftsführer der Ärztekammer Schleswig-Holstein; Prof. Dr. Philip Rosenstiel, Sprecher Precision Health in Schleswig-Holstein; Prof. Dr. Thomas Münte, Vizepräsident Medizin der Universität zu Lübeck; Prof. Dr. Joachim Thiery, Dekan der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Prof. Dr. Henrik Herrmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein.

Two men unveil a bronze relief
© C. Wese, Kiel University

Unveiling of the bronze reliefs at the ceremony to mark the renaming of the "Detlef Zillikens Clinician Scientist Academy" by Dr. Carsten Leffmann, Medical Director of the Schleswig-Holstein Medical Association (left) and Prof. Dr. Henrik Herrmann, President of the Schleswig-Holstein Medical Association.

Bronze relief with portrait
© C. Wese, Kiel University

The bronze relief by sculptor Manfred Sihle-Wissel shows Prof. Detlef Zillikens, the namesake of the "Detlef Zillikens Clinician Scientist Academy". A bronze portrait will be hung at each of the universities in Kiel and Lübeck.

Über den Exzellencluster PMI

Der Exzellenzcluster „Präzisionsmedizin für chronische Entzündungserkrankungen/Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) wird von 2019 bis 2025 durch die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert (ExStra). Er folgt auf den Cluster Entzündungsforschung „Inflammation at Interfaces“, der bereits in zwei Förderperioden der Exzellenzinitiative (2007-2018) erfolgreich war. An dem neuen Verbund sind rund 300 Mitglieder in acht Trägereinrichtungen an vier Standorten beteiligt: Kiel (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Muthesius Kunsthochschule, Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) und Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik), Lübeck (Universität zu Lübeck, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein), Plön (Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie) und Borstel (Forschungszentrum Borstel - Leibniz Lungenzentrum).

Ziel ist es, die vielfältigen Forschungsansätze zu chronisch entzündlichen Erkrankungen von Barriereorganen in ihrer Interdisziplinarität verstärkt in die Krankenversorgung zu übertragen und die Erfüllung bisher unbefriedigter Bedürfnisse von Erkrankten voranzutreiben. Drei Punkte sind im Zusammenhang mit einer erfolgreichen Behandlung wichtig und stehen daher im Zentrum der Forschung von PMI: die Früherkennung von chronisch entzündlichen Krankheiten, die Vorhersage von Krankheitsverlauf und Komplikationen und die Vorhersage des individuellen Therapieansprechens.

Pressekontakt:

Frederike Buhse
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Exzellenzcluster PMI

Exzellenzcluster „Präzisionsmedizin für chronische Entzündungserkrankungen“
Wissenschaftliche Geschäftsstelle
Leitung: Dr. habil. Susanne Holstein
Christian-Albrechts-Platz 4, D-24118 Kiel
Sonja Petermann
0431/880-4850, Telefax: 0431/880-4894
spetermann@uv.uni-kiel.de
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