Dr. Ana Paula Schaan

Das menschliche Darmmikrobiom zur Beeinflussung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die Haupttodesursache, und die zunehmende Verstädterung wird als einer der Hauptfaktoren für das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen angesehen. Städtische Lebensweisen werden auch mit Veränderungen der Funktion und Vielfalt des Darmmikrobioms in Verbindung gebracht. Die Verstoffwechselung von Cholesterin durch das Darmmikrobiom hat in jüngster Zeit aufgrund seiner potenziellen Bedeutung für CVD Interesse geweckt. Frühere Arbeiten haben gezeigt, dass Darmbakterien in der Lage sind, Cholesterin im Darm zu Sterolen abzubauen, die über den Stuhl ausgeschieden werden können. Bislang gibt es jedoch keine identifizierten, vom Menschen stammenden mikrobiellen Isolate, die zum Cholesterinabbau fähig sind und für die Forschung zur Verfügung stehen. Trotz der jüngsten Fortschritte ist unser Wissen über die Vielfalt und die Verteilung dieser Funktion auf Populationsebene äußerst begrenzt.

Hier möchte ich eine umfassende Charakterisierung des bakteriellen Cholesterinstoffwechsels im menschlichen Darm vornehmen. Ich werde mich auf die Entdeckung, Identifizierung und genomische Profilierung von cholesterinaktiven Spezies konzentrieren. Darüber hinaus werde ich dieses Wissen nutzen, um zu erforschen, wie diese Funktion die Gesundheit des Wirts und das CVD-Risiko beeinflusst. In der Vergangenheit war die Mikrobiomforschung einseitig auf die Länder mit hohem Einkommen ausgerichtet. Daher ist es dringend notwendig, sicherzustellen, dass globale Bevölkerungsgruppen von klinischen Mikrobiomstrategien profitieren können. Ich befinde mich in einer einzigartigen Position, um dieses Projekt in Angriff zu nehmen, das die Neuheit aufweist, dass es verschiedene Bevölkerungsgruppen als leitenden Ansatz einbezieht, und das das Potenzial hat, eine große Wirkung in lokalen und globalen Gemeinschaften zu erzielen.

• 2024: Kiel Life Sciences Early Career Postdoc Award (€ 6000), Kiel University.
• 2021 – 2022:Fulbright Doctorate Dissertation Research Award (10 months), Alm Lab, Center for Microbiome Informatics and Therapeutics, Massachusetts Institute of Technology. Supervisor: Prof. Dr. Eric Alm. Position: Visiting student researcher - Human gut microbiome anaerobic culturing and biobanking; metagenomics data analysis

• Since 2024: Kiel Life Sciences, Associate member
• Since 2023:  Precision Medicine in Chronic Inflammation Cluster of Excellence (PMI), Associate , (Postdoc) member
• Since 2019: Global Microbiome Conservancy (GMbC), representing Brazil (microbiomeconservancy.org)

• Disease signatures in the gut metagenome of a prospective family cohort of inflammatory bowel disease. bioRxiv (2024) M Rühlemann, 3 co-authors, A Schaan, 14 co-authors, M Groussin. doi: 10.1101/2023.12.10.23299783
• Temporal dynamics of gut microbiomes in non-industrialized urban Amazonia. mSystems (2024) Schaan AP, 5 co-authors, Ribeiro-dos-Santos A. doi: 10.1101/2023.05.11.540371
• Costa GM, Costa SS, Baraúna RA, Castilho B, Pinheiro I, Silva A, Schaan AP, Ribeiro-dos-Santos A, Graças D., 2023.Effects of Degradation on Microbial Communities of an Amazonian Mangrove. Microorganisms. doi:10.3390/microorganisms11061389
• Schaan AP, Sarquis D, Cavalcante G, Magalhães L, Sacuena P, Costa J, Fonseca D, Mello V, Guerreiro J, Ribeiro-dos-Santos A., 2021. The Structure of Brazilian Amazonian Gut Microbiomes in the Process of Urbanisation. npj Biofilms and Microbiomes. doi: 10.1038/s41522-021- 00237-0
• Reis Conceição MV, Schaan AP, Ribeiro-dos-Santos A, Silva A, Graças D, Schneider MP, Baraúna R, 2021. Amazonia Seasons have an influence in the Composition of Bacterial Gut Microbiota of Mangrove Oysters (Crassostrea gasar). Frontiers in Genetics. doi: 10.3389/fgene.2020.602608
• Schaan AP, Gusmão L, Jannuzzi J, Modesto A, Amador M, Marques D, Rabenhorst S, Montenegro R, Lopes T, Yoshioka F, Pinto G, Santos S, Ribeiro-dos-Santos A., 2020. New insights on intercontinental origins of paternal lineages in Northeast Brazil. BMC Evolutionary Biology. doi: 10.1186/s12862-020-1579-9