Petra Bacher erhält Robert-Koch-Förderpreis

PMI-Mitglied erhält Nachwuchspreis für ihre herausragende Forschung im Bereich der Immunologie

Professorin Petra Bacher, Mitglied des Exzellenzclusters „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) und Schleswig-Holstein Excellence-Chair Nachwuchsgruppenleiterin am Institut für Immunologie und Institut für klinische Molekularbiologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, und der der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) wurde für ihre herausragende Forschung im Bereich der Immunologie mit dem Robert-Koch-Förderpreis ausgezeichnet. Der Preis honoriert die Leistungen junger Forschender und ist mit 5.000 Euro dotiert. Er wird von der Stadt Clausthal-Zellerfeld zur Erinnerung an ihren Ehrenbürger Robert Koch und zur Förderung der medizinisch-biologischen Forschung alle zwei Jahre auf Vorschlag der Robert-Koch-Stiftung verliehen. Bisher ging er an 17 Männer und drei Frauen.

Frau Bacher untersucht in ihrer Forschung die Ursachen von immun-vermittelten Erkrankungen, wie chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Autoimmunität und Allergien. Bestimmte Immunzellen, sogenannte T-Helfer (Th)-Zellen spielen eine zentrale Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern. Unangemessene oder zu starke Immunreaktionen können aber auch zu Erkrankungen führen. Wie die schützende Immunität und Toleranz erhalten oder gestört wird, ist in vielen klinischen Situationen nicht bekannt und ist der Schwerpunkt von Frau Bachers Forschung. Insbesondere ihre beiden jüngsten Veröffentlichungen im renommierten Fachmagazin Cell über die antigen-spezifische Regulation von allergischen Reaktionen gegen Antigene aus der Atemluft durch regulatorische T-Zellen, sowie die schützende Th17-Immunität gegen den kommensalen Schimmelpilz Candida albicans, welche gleichzeitig die Immunpathologie gegen andere Pilzpathogene in Patientinnen und Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen fördert, stellen grundlegend neue Erkenntnisse im Verständnis der menschlichen Immuntoleranz und Immunpathologie dar. Diese neuen Erkenntnisse ermöglichen die Entwicklung neuer und individualisierter Therapieansätze für Menschen, die an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Mukoviszidose, obstruktiver Lungenerkrankung oder Asthma leiden. 

Portraitfoto
© J. Haacks, Uni Kiel

Prof. Petra Bacher, Mitglied im Exzellenzcluster PMI und Schleswig-Holstein Excellenzchair Inhaberin am Institut für Immunologie und Institut für klinische Molekularbiologie am UKSH, Campus Kiel und an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU).

Über den Exzellencluster PMI

Der Exzellenzcluster „Präzisionsmedizin für chronische Entzündungserkrankungen/Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) wird von 2019 bis 2025 durch die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert (ExStra). Er folgt auf den Cluster Entzündungsforschung „Inflammation at Interfaces“, der bereits in zwei Förderperioden der Exzellenzinitiative (2007-2018) erfolgreich war. An dem neuen Verbund sind rund 300 Mitglieder in acht Trägereinrichtungen an vier Standorten beteiligt: Kiel (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Muthesius Kunsthochschule, Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) und Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik), Lübeck (Universität zu Lübeck, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein), Plön (Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie) und Borstel (Forschungszentrum Borstel - Leibniz Lungenzentrum).

Ziel ist es, die vielfältigen Forschungsansätze zu chronisch entzündlichen Erkrankungen von Barriereorganen in ihrer Interdisziplinarität verstärkt in die Krankenversorgung zu übertragen und die Erfüllung bisher unbefriedigter Bedürfnisse von Erkrankten voranzutreiben. Drei Punkte sind im Zusammenhang mit einer erfolgreichen Behandlung wichtig und stehen daher im Zentrum der Forschung von PMI: die Früherkennung von chronisch entzündlichen Krankheiten, die Vorhersage von Krankheitsverlauf und Komplikationen und die Vorhersage des individuellen Therapieansprechens.

Pressekontakt:

Frederike Buhse
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Exzellenzcluster PMI

Exzellenzcluster „Präzisionsmedizin für chronische Entzündungserkrankungen“
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